Blitzentscheidung
Skifahren am Arlberg ist immer wieder ein Erlebnis. Letzte Woche habe ich mich kurzfristig entschieden, den für meine Verhältnisse eher bescheidenen Skiwinter mit ein paar Tagen skifahren am Arlberg zu toppen.
Schon die Fahrt über den Arlberg- und den Flexenpass, der bereits vor 120 Jahren gebaut wurde war wie immer sehr spektakulär. Viele fahren durch die Flexengalerie, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben, wie das Ganze von unten aussieht. Allein die Vorstellung, gerade über eine alte Steinbrücke über den Hölltobel zu fahren, erzeugt bei mir ein ziemlich mulmiges Gefühl.
Doch sobald sich oben das Tal öffnet, die Vordere Hasenfluh, das Flexenhäusl und rechts der Trittkopf im Blickfeld sind, beruhigt sich der Puls wieder und das Herz geht auf. Was für eine Landschaft, was für ein eindrucksvolles Panorama, das sich hier unter einem tiefblauen Himmel ausbreitet.
Ein wunderschöner Blick auf die Albona mit den traumhaften Firnhängen.
Zum Spazierengehen, Fotos machen oder Trödeln war aber nicht viel Zeit. Schnell weiter ins Hotel, das genialer Weise nur wenige Schritte neben dem Skilift lag. Dann Einchecken, auspacken, umziehen und ab auf die Piste war die Devise. Heute nur noch kurz auf den Hexenboden, zum Einfahren für die nächsten Tage.
Traumtage
Eine sehr nette und liebevoll dekorierte Begrüßung erwartete uns einen Tag später am Zürserseelift. Nicht nur das. Von der netten Dame, die im Kassenhäuschen saß wurden wir jeden Morgen auch noch mit dem besten Wünschen für einen schönen Skitag auf das Freundlichste begrüßt.
Schon bei der ersten Fahrt nach oben konnten wir uns fast nicht mehr beruhigen über die traumhafte Umgebung, die klare Luft und über die perfekten Pisten. Und über die wenigen Skifahrer, die unterwegs waren. Es war ja schon Spätwinter!
Nach ein paar Abfahren vom Muggengrat entschieden wir uns, weiter übers Madloch die ca. fünf Kilometer lange Abfahrt nach Lech mit immerhin 1000m Höhenunterschied zu fahren.
Die Madloch Abfahrt hatte ich noch aus früheren Jahren etwas wilder in Erinnerung, jetzt aber ist sie eine super präparierte Piste. Unten in Zug angekommen, kann man gleich in den Lift zur Balmalp einsteigen.
Dort wären wir am liebsten ein paar Stunden in der Sonne geblieben, mit Blick auf die gegenüberliegenden Berge, die Madloch-Abfahrt und das Stierloch.
Lieblingsabfahrt und Auenfeldjet
Wir waren aber nicht hierher gekommen, um nur in der Sonne zu sitzen und entschieden uns bald, über den Balmgrat nach Oberlech zu fahren und gleich einmal den neuen Auenfeldjet nach Warth zu testen.Faszination pur. Die Landschaft, der blaue Himmel und alles was zu einem traumhaften Skitag gehört, konnten wir hier oben erleben. Zurück ging es über Oberlech mit einer kleinen Pause auf der Terrasse vom Alten Goldenen Berg, hinauf auf dem Rüfikopf und wieder hinunter nach Zürs über die Trittalp. Für uns war es wie ein genussvoller, und an Distanz längerer, ganz privater Weißer Ring.
Zu einer meiner vielen Lieblingsabfahrten gehört – was für ein netter Name – das Zürser Täli! Auch diese Abfahrt habe ich noch als Abseits- bzw. Tiefschneevariante in Erinnerung und nicht als perfekt präparierte Piste. Na ja, schließlich war ich schon lange nicht mehr hier.
Zum Abschluß noch eine Fahrt auf den Trittkopf mit der etwas nostalgisch anmutenden Bahn und einer letzten Abfahrt nach Zürs über die Balmen.
Sternenhimmel
Die absolute Krönung des wunderschönen Skitages war ein einsamer Spaziergang unter einem klaren Sternenhimmel in eiskalter, tiefschwarzer Nacht in Richtung Flexenpass. Es war etwas ganz Besonderes, sich um 3h in der Früh warm eingepackt aus dem Hotel zu schleichen und durch einen nachtstillen Ort zu spazieren.
Je weiter man sich von den spärlich beleuchteten Häusern entfernte, desto klarer und greifbarer erschienen die unzähligen Sterne am schwarzen Samthimmel. Außer eigenen Atem und dem Knirschen des Schnees bei jedem Schritt war kein Laut zu hören. Was für eine Stimmung, was für ein Erlebnis.
Danke an den, der das am Flexenhäusl gepostet hat. Es bleiben, wie so oft im Leben, schöne Erinnerungen!