Das Schneeschuh Wochenende hatte sich relativ kurzfristig ergeben und da meine Sehnsucht nach Schnee, Berge und Sonne wieder einmal ganz extrem war, fuhren wir am Freitag früh Richtung Oberstaufen.
In Steibis angekommen, ging es bei nebeligem Wetter mit der Seilbahn erst einmal gemütlich nach oben. Zuvor hatten wir uns noch mit Käs’spätzle gestärkt, wir waren schließlich im Allgäu und eine Schneeschuhtour kann schon eine solide Basis im Magen vertragen. Oben angekommen, verhieß der Rundblick bei der Bergstation (1217m) nichts Gutes. Diffuses Licht, bewölkter Himmel. Dazu waren die letzten Ausläufer der Nagelfluhkette noch in Nebel gehüllt. Doch mit viel Phantasie und Zuversicht war ab und zu ein winziges Wolkenloch mit blauem Himmel zu sehen.
Die Ski Arena Steibis gehört zu den schneesichersten Gebieten in Deutschland, daher war auf den Pisten entsprechend viel los, dazu kam auch noch das Faschings-Wochenende, also nichts wie weg, ab ins Gelände, in die Ruhe, wo nur noch das Knirschen des Schnees unter den Füßen zu hören war.
Sanft bergauf und bergab ging es über unverspurte Hügel in klarer, frischer Winterluft. Eine Erholung für die Atmungsorgane und Freude für die Augen. Das Schöne beim Schneeschuhwandern ist das bewusste Erleben der Natur, sich entspannt in einer zauberhaften Winterlandschaft zu bewegen und dabei auch noch Kalorien verbrennen. Dass Schneeschuhwandern ein perfektes Ausdauertraining ist und dabei sämtliche Muskeln beansprucht werden, muss an dieser Stelle nicht noch extra erwähnt werden.
Bald waren wir auf der Hörmoos – Alpe angekommen, die eingebettet in einer wunderschönen Bilderbuchlandschaft vor dem malerischen Panorama der Nagelfluhkette liegt. Im Allgäu heißen die Almen übrigens Alpe. Gerade rechtzeitig für eine kleine Pause in der gemütlichen Stube und ein kleines Schnapserl zur Beruhigung der Käs’spatzen im Magen.
Die Entscheidung war genau richtig denn als wir aus der warmen Stube herauskamen, erwartete uns strahlend blauer Himmel. Wolkenlos! Die perfekte Kulisse für den weiteren Weg zu unserem Basecamp Falkenhütte. Direkt vor uns waren der Eineguntkopf(1641m), der Falken(1438m) und der Hohe Häderich(1565m) zu sehen.
Die letzten Sonnenstrahlen zauberten ein wunderschönes Licht auf den Einegunt, als wir auf der Falkenhütte angekommen waren. Dort hatten wir eins der schönsten Zimmer bekommen, mit Blick auf den Bodensee, der sich am ersten Abend in malerischem Licht präsentierte.
Der nächste Tag, wieder ein Bilderbuch-Wintertag mit wolkenlosem Himmel! Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Eineguntkopf, der an diesem Wochenende auch ein beliebtes Ziel vieler Tourengeher war.
Dort oben bietet sich ein phantastischer Rundblick, vom markanten Hochvogel auf der linken Seite über die Allgäuer Alpen, das Walsertal, über den Hohen Ifen weiter bis zum Säntis und Altmann im Appenzell. Den Hochvogel habe ich für den Frühsommer ins Auge gefasst, vielleicht vor oder nach dem oberen Lechweg.
Doch bald darauf folgte leider der Wärmeeinbruch. Die Tannen waren nur noch schwarz-grün und nicht mehr wie mit Schnee angezuckert, die Luft wurde wärmer und der Wind blies stärker. Am späten Nachmittag stand der Nebel dick über dem Bodensee und der Himmel war grau bedeck, kein gutes Zeichen für den nächsten Tag, obwohl sich der Himmel wenig später wieder in zauberhaften Farben präsentierte.
Die Nacht aber wurde extrem stürmisch und am nächsten Tag war es vorbei mit Bilderbuch – Winterwetter.
Zurück stapften wir am Sonntag durch eine fast düster anmutende Schneelandschaft, die sicher auch im Sommer ihren besonderen Reiz zeigt und neugierig macht auf weitere Ausflüge ins Allgäu.