Honig ist mein Beruhigungsmittel und der Englische Garten mein Rückzugsgebiet, wenn ich nicht in die Berge fahren kann. Im nördlichen Teil ist es meistens relativ ruhig und sogar am Wochenende oder an einem Feiertag findet man immer irgendwo ein verstecktes Plätzchen zum Relaxen. Dann geniesse ich es, auf weichem Boden zu laufen, ab und zu ein besonders schönes Motiv mit der Kamera festzuhalten oder in einer verträumten Ecke zu sitzen und zu zeichnen.
Momentan sind die Wiesen übersät mit Löwenzahn und Gänseblümchen und bald werden sie wieder voller Margeriten sein. Die Margeriten – Wiesen haben einen ganz besonderen Reiz, das wissen auch die Gärtner und lassen beim Mähen immer eine größeren Bestand stehen. Der ganze Englische Garten sprießt und blüht in diesen Tagen, alles ist in Bewegung. Der Bärlauch hat sich im lichten Schatten bereits mit dicken Blütenknospen geschmückt und riesige Bestände der blühenden Weißen Taubnessel, die übrigens essbar ist und die zarten pastellfarbigen Wiesenblumen – deren Namen ich immer wieder vergesse – runden das zauberhafte Bild ab.
Der Weg vom Aumeister in Richtung Isar, am Schwammerl- und am Entenfallweiher vorbei ist eine nette und abwechslungsreiche Runde. Immer wieder sind in den Weihern neben den sonst üblichen Stockenten die ausgefallenen Mandarin Enten zu sehen, die sich im Englischen Garten offensichtlich besonders wohl fühlen.
Hier zieht ein einsamer Erpel schon seit fast einer Stunde seine Runden. Anscheinend ist er auf der Suche nach einer feschen Ente, doch weit und breit ist keine mehr zu sehen. Mittlerweile macht er einen ziemlich verzweifelten Eindruck und ich leide verständlicherweise mit ihm.
Honig? Ja, gerne!
Immer wenn ich beim Schledererheim angekommen bin, nehme ich noch ein Glas Honig mit. Im ersten Moment sieht die eingezäunte Anlage etwas abweisend aus, doch am Zaun hängen in Abständen kleine Glocken und meistens erscheint gleich einer der Imker wenn man geläutet hat. Bei meinen Einkäufen habe ich schon einige der netten Imker kennen gelernt und konnte bei einem kleinen Ratscher Gespräch sehr viel über die Bienen erfahren. Dabei lassen sich die Bienen auch gleich bei der Arbeit beobachten, wie sie sich in den blühenden Obstbäumen und bunten Blumen in den Gärten vergnügen. Der Honig schmeckt hervorragend und ich finde, einen besseren findet man in der Stadt nicht so schnell. Pur und unbelastet, denn im Englischen Garten wird nicht gespritzt.
Schon jetzt freue ich mich wieder auf den Lindenblütenhonig!