Als bekennender Ötztal-Fan war die Big 3 Rallye in Sölden schon immer auf der must ski Liste vorgemerkt. 50 Kilometer an einem Skitag und 10000 Höhenmeter, die man mühelos abfahren kann, das klingt doch sehr verlockend, oder? So entschieden wir uns eines wunderschönen, wolkenlosen Tages blitzschnell, Obergurgl mit seinen allerbesten Schneeverhältnissen und traumhaften Pisten zu verlassen und nach Sölden zu fahren. Sozusagen als Zusatzprogramm! Der Skipass Obergurgl gilt auch für das Skigebiet Hochsölden und die Gletscher, wie praktisch! Also schnell hinunter nach Sölden und gleich wieder hinauf mit der neuen Giggijochbahn.
Ziemlich rasant ging es nach oben auf 2283 m Höhe, in ein Eldorado mit vielen Liften und phantastisch präparierten Pisten. Also gleich ein paar Mal – sozusagen zum Einfahren – mit dem Silberbrünnl Lift auf 2668 m. Immer weiter ging es hinauf, Richtung Giggijoch und gleich noch auf den Schwarzkogel. Dort oben ist man schon auf 2964 Höhenmetern. Die Schwarzkogelpiste war fast leer. Gut, dass wir so früh aufgestanden sind, daher noch zweimal die Hänge runter carven bevor es zum Gletscherexpress in Richtung Rettenbachferner geht. Genuss pur!
Schwarze Schneid 3340 m
Mit dem Gletscherexpress geht es dann ruck zuck weiter zum Rettenbachferner. Was für eine märchenhafte Winterlandschaft! Unter uns das Rettenbachtal, rechts und links die verschneiten Gipfel. Dazu der tiefblaue Himmel, ein richtiges Wetterglück – wie es bisher fast immer war, als wir ins Ötztal gefahren sind.
Der Blick vom Gletscherexpress auf die gegenüberliegende Abfahrt von der Schwarzen Schneid zum Rettenbachferner sieht für nicht ganz Schwindelfreie ziemlich gruselig aus, die Strecke ist aber nicht so wild. Am Rettenbachferner angekommen, ging die Fahrt gleich weiter hinauf auf die Schwarze Schneid und damit hatten wir den ersten der Big 3 erreicht. Nicht ganz, denn den Besuch der Aussichtsplattform auf der Schwarzen Schneide haben wir uns diesmal erspart. Diese zwanzig Minuten, die wir für den Aufstieg zur Plattform auf 3340 m gebraucht hätten, fuhren wir lieber gleich weiter.
Tiefenbachkogl 3250 m
Durch den Ski – Tunnel ging es weiter zum Tiefenbachgletscher. Vor uns eine perfekt präparierte Piste, eine wunderbare Ski – Autobahn, und das in voller Sonne! Dort würde man am liebsten einen ganzen Tag fahren. Am Tiefenbachkogel schließlich, auf 3250 Metern gab es ein weiteres Highlight der Big 3 Rallye Sölden zu bestaunen.
Eine Aussichtsplattform von 20 Metern Länge, die an Stahlseilen über dem Abgrund hängt. Leider bin ich trotz einiger Hängebrücken – Abenteuer noch immer nicht ganz schwindelfrei und habe mir den Gang auf die Plattform und den Blick auf die Gletscherspalten 60 Meter unter mir erspart. Mit der Aussicht auf die Wildspitze, mit 3.768 Metern Höhe der höchste Berg in Tirol und die umliegenden Gipfel der Ötztaler Alpen war ich mehr als zufrieden!
Gaislachkogl 3058 m
Doch jetzt geht’s gleich weiter zum nächsten Highlight der Big 3 Rallye, dem Gaislachkogl mit seinen 3250 Metern Höhe. Zuvor aber mussten wir wieder zurück zum Rettenbachgletscher denn dort unten beginnt die lange Abfahrt durch das Rettenbachtal und zum Zubringerlift auf den Gaislachkogl. Wer bis Sölden hinunter fährt, hat mit 15 Kilometern die längste Piste Österreichs vor sich. Doch wir wollten vorher noch auf den Gaislachkogl, den letzten der Big 3 Rallye.
Dort oben, in der futuristisch gestalteten Bergstation angekommen, ist man wieder einmal überwältigt von dem Panorama. Es ist wirklich atemberaubend. Schwindelfreie (!!) können vom das Dach des Panoramarestaurants den Rundblick genießen, oder über den schmalen Steg zum Gipfelkreuz des Gaislachkogls gehen. Ganz oben, ein einmaliger Rundblick von der Zugspitze bis zu den Dolomiten.
Spektakulär auch der Blick aus dem gläsernen Panorama – Restaurant, wo wir auch endlich zu einem etwas verspäteten Mittagessen gekommen sind um danach gestärkt die Abfahrt nach Sölden in Angriff zu nehmen. So langsam machten sich auch die Beine bemerkbar.
Zufrieden mit dem Tag, den unzähligen Eindrücken und vor allem zufrieden mit der Kondition ging es hinunter nach Sölden und zurück nach Obergurgl.