Wir befinden uns bereits in der dritten Projektphase von TOGETTHERE_fACTory, dem Integrationsprojekt der Pinakothek der Moderne. Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Am 9.März war das erste Treffen, bei dem wir alle noch gar nicht wussten, was auf uns zukommen wird. Inzwischen ist sehr viel geschehen und jetzt haben wir eine ungefähre Ahnung davon, was bei der Performance auf der großen Treppe der Pinakothek präsentiert werden wird. Trotzdem ist noch alles offen, denn eine weitere Projektphase steht noch bevor …
Diesmal haben wir uns mit verschiedenen Kunstwerken auseinandergesetzt. Das erste Gemälde – von dem ich übrigens wegen seiner Farben sehr beeindruckt gewesen bin, war der „Jenenser Student“ von Ferdinand Hodler. Der junge Mann, der für mich im ersten Moment modisch ziemlich aktuell dargestellt wird, trägt enge Hosen, ein rosa Hemd und schlüpft gerade in seinen Mantel. Seine Stiefel sind spitz, doch sie sind mit Sporen versehen denn er muss aufs Pferd, er zieht in den Freiheitskrieg von 1813. Hodler hat das Bild 1908 gemalt. Ein extremer Kontrast dazu ist der „Tanz in Baden-Baden“ von Max Beckmann mit seinen kräftigen und plakativen Farben. Die Herren scheinen von den Damen in ihren aufregenden Kleidern nicht sehr beeidruckt gewesen zu sein, träge schleifen sie ihre Partnerinnen übers Parkett.
Vor dem nächsten Bild „Versuchung“ – wieder Beckmann – müsste man mehr Zeit verbringen, um eine eigene Interpretation zu finden. Im ersten Moment fühlt man sich beinahe erschlagen von den kräftigen Farben und den vielen, unterschiedlichen und bunten Motiven. Halbnackte Frauen, gefesselt, versklavt und im Käfig. Daneben ein Paradiesvogel, der aus dem Meer auftaucht und ein Page, der eine Krone trägt. Für wen?
Die nächsten Bilder, die uns zu kreativen Entwürfen anregen sollten, waren von Picasso und Karl Hubbuch. Karl Hubbuch war einer der wichtigsten Zeichner der 1920-er Jahre und seine Zeichnungen haben mich schon immer fasziniert, genau so wie sein Bild „2 x Hilde“ das mich an eine locker hingeworfene Modezeichnung erinnert. So müsste man malen können …
Das letzte Bild unseres kleinen Rundgangs war „Die sitzende Frau“ von Picasso. Kalt und unnahbar – so war zumindest mein Eindruck.
Im Anschluss an die kleine Inspirations – Runde wurde im Projektraum fleissig an den Kollektions – Entwürfen gearbeitet.
Die Woche zuvor trafen wir uns zum ersten Mal außerhalb der Pinakothek zu einem ein lockeren Cometogether mit Musik, Kaffee und Kuchen und interessanten Gesprächen. Bei dieser Gelegenheit haben wir uns alle noch besser kennen gelernt und ganz spontan wurde auch noch getanzt.